Spieljahr 2020/2021 wird annulliert

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Die Saison ist offiziell vorbei

Wie erwartet hat der Niedersächsische Fußballverband (NFV) am Mittwoch die Fußballsaison 2020/2021 für alle Spielklassen der Oberliga und abwärts abgebrochen. Davon betroffen sind, bis auf die ersten Herren, auch alle Mannschaften des HSC. „Es ist die einzige und logisch richtige Entscheidung“, bewertet Spartenleiter Markus Pabst die Entscheidung des NFVs.

von

 Jan Teichmann

 | 01.04.2021,

 21:34

Eine Eckfahne im HSC Stadion (Symbolbild)

Eine Eckfahne im HSC Stadion (Symbolbild)

Wie erwartet hat der Niedersächsische Fußballverband (NFV) am Mittwoch die Fußballsaison 2020/2021 für alle Spielklassen der Oberliga und abwärts abgebrochen. Davon betroffen sind, bis auf die ersten Herren, auch alle Mannschaften des HSC. „Es ist die einzige und logisch richtige Entscheidung“, bewertet Spartenleiter Markus Pabst die Entscheidung des NFVs.

Am Ende ging es nur noch darum, wann der NFV die Entscheidung offiziell macht. Erwartet wurde dieser Ausgang schon länger, nichts zuletzt die steigenden Infektionszahlen haben schlussendlich dazu geführt, dass NFV-Präsident Günter Distelrath von einem „Schritt ohne realistische Alternative“ spricht.

Die Saison begann Anfang September noch verheißungsvoll. Die Spiele konnten größtenteils stattfinden und coronabedingte Absagen gehörten der Seltenheit an. Doch vor dem ersten Novemberwochenende war Schluss. Der Lockdown-Light zwang die Amateurvereine zur Einstellung des Trainings- und Spielbetriebs. Seitdem rollt auch auf der Anlage an der Constantinstraße kein Ball mehr. Und das ist mittlerweile fünf Monate her. Problematisch war vor allem die Zeitfrage. Wann soll es weitergehen? Wie viel Vorbereitung soll es geben? Und wann startet die Saison 2021/2022?

 

Annullierung ein Novum – „Folgerichtige Entscheidung frühzeitig getroffen“

Die kommende Saison soll nun wie jedes Jahr Anfang Juli starten. Nichtsdestotrotz ist die Annullierung einer kompletten Saison ein Novum. Zu diesem Schritt musste es in der bisherigen Geschichte des NFVs noch nie kommen. Es ist so, als hätte die Saison 20/21 niemals stattgefunden.

Spartenleiter Markus Pabst sagt: „Der Saisonabbruch war die richtige Entscheidung und die Annullierung das einzige Mittel. Im Schnitt sind in den Spielklassen nicht mal die Hälfte der Partien absolviert worden, da kann man nicht von sportlichen Entscheidungen sprechen.

Aus HSC-Sicht ist vor allem der Blick in die C-Jugend etwas bitter. Dort standen alle Mannschaften zum Zeitpunkt des Abbruches auf einen Aufstiegsplatz oder waren nah dran. Nichtsdestotrotz wäre es nicht fair gewesen hier mithilfe der Quotientenregel oder anderen Varianten Auf- und Absteiger zu ermitteln.

Die Statuten des NFV besagten in Hinblick auf die Saison 20/21 auch, dass der Start der kommenden Saison nicht gefährdet sein darf. Dies hätte ein Saisonende mit Beginn der Sommerferien zwingend erforderlich gemacht und dies ist einfach nicht möglich.

Die Entscheidungsfindung seitens des NFV lief dieses Jahr besser ab als noch in der vergangenen Saison. Hier wurde schneller reagiert, sodass wir alle früher eine Sicherheit haben. Aber als Verein wurden wir nicht aktiv in den Entscheidungsprozess eingebunden.“

 

Gespaltenes Bild beim HSC selbst

Für die Mannschaften des HSC bedeutet die Annullierung auch eine verpasste Aufstiegschance. Davon sind vor allem viele Mannschaften im Leistungsbereich (U12 – U19) betroffen. „Die Entscheidung ist natürlich sehr schade für die Spieler und Trainer. Es wäre sehr interessant gewesen zu sehen, wie die Teams am Ende Saison abgeschnitten hätten. Viele Spiele, die ich gesehen habe, waren sehr gut anzuschauen. Es hat nicht nur das Ergebnis gestimmt, sondern auch wie diese Ergebnisse zustande gekommen sind. Nach der Entscheidung des NFVs herrscht natürlich bei allen Beteiligten keine Hochstimmung. Jetzt geht es darum sich kurz zu schütteln und den Weg, den man begonnen hat, weiter zu verfolgen. Die Art und Weise wie gespielt wird ist stimmig. Auch wenn es eine sehr kurze Saison war, es waren sehr viele Lichtblicke dabei. Darauf gilt es aufzubauen und nächste Saison eine Jetzt-Erst-Recht-Mentalität an den Tag zu legen und weiter an sich zu arbeiten.“, so Bereichsleiter Vural Tasdelen über die Situation.

Andere Mannschaften dürfen die Liga halten und bekommen die Chance aus den Erfahrungen der Saison zu lernen. Dazu zählt auch die in der Oberliga Niedersachsen spielende 1. Damen des HSC. Cheftrainer und gleichzeitig Bereichsleiter für den Frauen- und Mädchenfußball beim HSC, Manuel Stübler, fasst die Saison so zusammen: „Wir wollten gerne Fußball spielen und auf dem Platz zeigen, was wir können. Auch in der Coronapause haben die Frauen individuell trainiert und es ist schon schade, dass die Saison jetzt vorbei ist. Im Hinblick auf meine Mannschaft gilt das ebenso. Ich bin mir sicher, dass wir auch sportlich die Klasse gehalten hätten.“

 

Sehnsucht nach Training und Wettkampf – Hoffnung auf die Saison 2021/2022

Bevor es wieder um Punkte geht, steht das nächste Etappenziel an. Endlich wieder trainieren dürfen. Auch hier bemüht sich der HSC darum schnellstmöglich wieder zumindest Kleingruppentraining anbieten zu können. Dafür sind aber stabile Infektionszahlen und eine Freigabe des Gesundheitsamts erforderlich. Denn bei der ganzen Situation muss klar sein, dass immer die Gesundheit oberste Priorität haben muss.

„Es wäre schön, wenn die kommende Saison einfach wieder verhältnismäßig normal läuft und wir auch im Winter in den Hallen trainieren können. Dazu ist natürlich wichtig, dass die Impfkampagne vorankommt“, fasst Markus Pabst seine Wünsche für die kommende Spielzeit zusammen.

Auch Vural Tasdelen schlägt in dieselbe Kerbe: „Man kann nur hoffen, dass in der nächsten Spielzeit ein Stück weit Normalität einkehrt. Die Trainer versuchen weiterhin einen sehr kurzen Draht zu den Spielern zu halten. Wir als Verein sind derzeit in der Abstimmung mit dem Gesundheitsamt um ein Training auf unserer Anlage anzubieten.“